Die Badsanierung: Sorgfältig planen und genau kalkulieren
Im Bad verbringen wir jeden Tag eine halbe bis zu einer vollen Stunde, im Durchschnitt genau 47 Minuten. Besonders reinliche Zeitgenossen halten sich auch bedeutend länger in der Nasszelle auf. Vor allem die Badkeramik ist dann gefordert, denn das Material ist immer wieder dem Wasser, unterschiedlichen Temperaturen, diversen Seifen und Ölen und nicht zuletzt den Reinigungsmittels ausgesetzt. Eine hochwertige Ausstattung aber widersteht all diesen Belastungen über zwanzig Jahre und länger.
Irgendwann jedoch lässt sich eine Modernisierung nicht mehr hinauszögern. Sind erst Leitungen nicht mehr ausreichend durchlässig, so dass der Durchlauferhitzer nicht mehr anspringt oder die Waschmaschine ihren Dienst verweigert, wird es Zeit für eine umfassende Badsanierung.
Eine Teil-Sanierung kann auch aus ökologischen Gründen sinnvoll sein. Neue Armaturen reduzieren den Wasserverbrauch, und moderne Durchlauferhitzer oder Boiler senken die Stromkosten.
Die Badsanierung – worauf achten?
Jede Sanierung ist mit umfangreichen Bauarbeiten verbunden und erfordert eine detaillierte Planung aller Maßnahmen. Aber schon eine Renovierung ist aufwändig, und nur ein überlegtes Abstimmen von Farben und Formen führt zu einem überzeugenden Ergebnis.
Hilfreich bei der Planung sind genaue Skizzen des Vorhabens. Man zeichnet zunächst einen Grundriss des Badezimmers, auf dem sich Waschbecken, WC, Wanne und Dusche hin- und herschieben lassen. Computernutzer verwenden auch eine entsprechende Software mit einer virtuellen Wiedergabe des Raumes. Mit derartigen probeweisen Gestaltungen vermeiden Sie Fehlplanungen, etwa mangelnde Bewegungsfreiheit, was nicht selten vorkommt. Vor den einzelnen Komponenten der Ausstattung wie Waschtisch, WC oder Badewanne rechnet man besser mit Freiräumen von 100 bis 150 Zentimetern.
Die Übersicht behalten bei der Badsanierung
Auch die Kosten lassen sich anhand einer Skizze besser einschätzen, ebenso Rohrlängen und die Abfolge der Arbeitsschritte der Sanierung. Nicht vergessen: In die Kalkulation der Ausgaben gehört auch die eventuelle erforderliche professionelle Hilfe.
Die Skizze gibt auch Aufschluss darüber, ob die existierenden mit den geplanten Wasser- und Stromanschlüssen übereinstimmen. Vor Baubeginn besser noch einmal alle Abmessungen überprüfen und räumliche Besonderheiten wie Dachschrägen mit berücksichtigen.
Der Fachbetrieb bei der Badsanierung
Ein handwerklich begabter Eigentümer kann bei einer Badsanierung viele Arbeiten selber durchführen. In vielen Fällen ergibt sich aber ein besseres Resultat, wenn man sich mit einem Fachbetrieb in Verbindung setzt. Die anfallenden Arbeiten sind sehr unterschiedlich und erfordern oft spezielle Kenntnisse, verschiedene Berufe sind beteiligt wie der Sanitärinstallateur, Maurer, Elektriker, Maler und Fliesenleger.
Am besten vergibt der Hausherr den Auftrag an einen Betrieb, der all diese Gewerke aus einer Hand anbietet. Die anstehenden Maßnahmen werden dann optimal vorbereitet und umgesetzt. Denn die Mitarbeiter sprechen sich untereinander ab, verhindern Auszeiten und optimieren die Kosten.
Ein Mitarbeiter des Fachbetriebs wird mit seinem Kunden die Planung abstimmen und die Durchführung nach dessen Vorstellungen vornehmen. Der Auftraggeber seinerseits sollte seine Erwartungen an das neue Badezimmer so genau wie möglich mitteilen, einschließlich aller notwendigen Umbaumaßnahmen.
Welche Kosten entstehen?
Abhängig von Ihren individuellen Vorstellungen müssen Sie mit unterschiedlich hohen Ausgaben rechnen. Teure Armaturen oder eine besondere Ausstattung haben ihren Preis, und auch der Installateur, Fliesenleger und andere Handwerker erwarten eine Löhnung am Monatsende. Durchschnittlich und mit regionalen Unterschieden verlangen die Experten pro Stunde zwischen 45 und 70 Euro.
Die Kosten lassen sich also nicht pauschal benennen. Als Faustregel gilt aber, das die Gesamtkosten zu ungefähr 40 Prozent aus dem verwendeten Material bestehen und zu etwa 60 Prozent aus den Ausgaben für die Handwerker. Pro Quadratmeter der Gesamtfläche rechnet man mit einer Preisspanne von 900 bis 3500 Euro. Eine kleine Badestube von 6 Quadratmetern kommt also ungefähr auf 900 Euro. Klarheit über die anfallenden Kosten verschafft ein Gespräch mit dem ausführenden Unternehmen. Dabei gilt: Je genauer die Vorstellung des Kunden, umso zuverlässiger die Kostenplanung.
Sanieren oder nur renovieren?
Zwischen einer Renovierung und einer Sanierung besteht ein deutlicher Unterschied. Beim Sanieren des Bads bleibt es nicht bei äußerlichen Erneuerungen, vielmehr erneuert der Installateur die Wasser- und Stromleitungen und versetzt unter Umständen auch Zwischenwände. Entsprechend unterschiedlich fallen die Kosten aus. Für den Quadratmeter rechnen die Betriebe bei der Badsanierung mit etwa 10 Arbeitsstunden.
Wichtige Kostentreiber sind die verwendeten Werkstoffe und Materialien. Eine Regendusche mit eingebauter Massagefunktion kommt teurer als eine normale Ausführung, eine hochwertige Beschichtung für Badezuber und Waschbecken erhöht die Ausgaben ebenfalls. Vergessen Sie in Ihrer Kalkulation nicht, Zusatzkosten für Badmöbel, Elektrik und Fliesenarbeiten zu berücksichtigen. Für Verschnitt-Kosten beim Fliesenlegen rechnet man mit 10 bis 15 Prozent des ursprünglich kalkulierten Betrags.
Die passenden Produkte für die Neueinrichtung
Eine ganze Reihe von Anbietern konkurrieren um die Gunst der Kunden – auch bei den Produkten und Komponenten für das Badezimmer. Ob Waschbecken oder Toilette, Wanne oder Dusche, schon bei der Standardeinrichtung haben Sie eine schier unübersehbare Auswahl.
Die entscheidenden Kriterien beim Kauf der Elemente sind ihre Funktionalität und das Aussehen. In einem kleinen Raum bieten Glaswände einen deutlichen Vorteil gegenüber gemauerten Raumteilern: Sie lassen das Bad größer erscheinen, und außerdem liegt Glas voll im Trend. Die Duschwanne gibt es aus den Materialien Stahl-Email, Acryl oder Mineral-Colorat.
Edles Holz für ein gehobenes Ambiente
Holz erwartet man nicht unbedingt in einem Badezimmer, und gerade deshalb sind die edlen Sorten des Werkstoffs dort besonders beliebt. Möbelstücke verlangen allerdings eine besondere Beschichtung, denn die hohe Luftfeuchtigkeit setzt unbehandeltem Holz doch sehr zu. Holzmöbel im Bad wirken edel, besonders in Kombination mit modernen Accessoires in einem zeitlosen Design.
Vergessen Sie nicht den Sicherheitsaspekt: Vor die Dusche gehören Fliesen mit einer speziellen Beschichtung gegen die Rutschgefahr, damit auch der Reinlichkeits-Fanatiker immer wieder gefahrlos die Dusche verlassen kann.
Die Fliesen und das gesamte Ambiente des Zimmers sollten einander ergänzen. Ein schlichtes Design lässt sich immer wieder mit anderen Möbeln und Accessoires kombinieren, denn nicht selten ändert sich im Lauf der Zeit der Geschmack und verlangt nach Abwechslung. Je weniger die Fliesen den Gesamteindruck bestimmen, umso flexibler bleibt der Hausherr bei der Raumgestaltung.
Die Durchführung der Sanierung
Der Ablauf der kompletten Badsanierung beginnt mit dem „Entkernen“, bei dem die alten Fliesen und Wasserrohre demontiert werden. Nun setzen die Handwerker neue Leitungen für Heizung, Wasser und die Lüftung ein und verlegen anschließend die Elektroinstallation.
Der Maurer erneuert den Estrich, es folgt der Einbau von Badewanne, Waschbecken und Dusche. Neue Fliesen werden verlegt, der Maler streicht Wände und Decken mit einer wasserabweisenden Farbe. Der Installateur montiert die Armaturen und die Sanitärkeramik, und schließlich komplettiert der Hausherr das Ganze mit seinen Badmöbeln und Accessoires.